Nachthelle!

Licht - Dunkel

  Gem - Einsam

„‚Nachthelle‘ fesselte die Zuhörer mit feinen Klangschattierungen, die dem harmonischen Gewand einen sphärenhaften Schleier verliehen.“
Alexander Walther am 25.10.2021 im Online-Merker

Fünf Sänger und einen Pianisten versammelt dieses Programm um Solo- und Ensemblelieder des Wiener Komponisten Franz Schubert. Sie erzählen eine Geschichte vom Einzelnen und der Gemeinschaft, einer Geschichte von Einsamkeit und Freundschaft.

Nachthelle – Licht und Dunkel – dieser Begriff verdeutlicht die Gegensätze dieses Programms, bei dem am Ende eine Hommage an die Freundschaft und Liebe steht.

Ein fesselndes Programm und ein Fest von fünf Stimmen, die sowohl einzeln als auch im Zusammenklang einen außergewöhnlichen Genuss bieten.

Termine

Mittwoch, 10. Mai 2023, 19:30 Uhr

Wien
Wiener Konzerthaus, Mozart-Saal
Infos und Tickets

Mittwoch, 14. Juni 2023, 19:00 Uhr

Heidelberg
Heidelberger Frühling, Alte Aula der Universität Heidelberg
Infos und Tickets

Über das Projekt Nachthelle!

Im Vorfeld der ersten Aufführung des Programms „NACHTHELLE!“ führte die Intendantin der Internationalen Hugo-Wolf Akademie Stuttgart Dr. Cornelia Weidner ein Gespräch mit dem Pianisten und Initiator des Programms Prof. Markus Hadulla aus dem hier ein Ausschnitt veröffentlicht ist:

Ein Liedprogramm mit fünf Sängern – das ist ja eher ungewöhnlich. Wie kam es zu diesem Programm?

»Ist denn einer nicht genug?«, so könnte man fragen. Und ja, für dieses Programm wirklich nicht. In der Beschäftigung mit den Liedern aber auch mit der Person Schuberts haben mich zwei Dinge immer wieder besonders fasziniert. Zum einen, in welcher Weise Schubert in seinen Freundeskreis eingebunden war, und zum anderen das Bild des Wanderers, dessen Thematik sich durch die Textauswahl vieler seiner Vertonungen zieht.

Für mich überraschend, bestand Schuberts Freundeskreis kaum aus Musikern, sondern vor allem aus Schriftstellern, Dichtern, Malern, Adligen und Beamten, die seine Kunst des Vertonens und Musizierens bewunderten. Und diese Dichter wie Mayrhofer, Seidl und Schober lieferten ihm natürlich auch die Texte für seine Vertonungen, aus denen er sowohl Sololieder als auch Ensembles komponierte. Die Idee, dieses Programm zu konzipieren, entstand ursprünglich aus dem Wunsch heraus, die Ensemblelieder, die durch die anspruchsvolle Besetzung selten zu hören sind, auf die Bühne zu bringen und gleichzeitig in Beziehung zu Sololiedern Schuberts zu setzen. Die Gemeinschaft und Teilhabe, die den Ensembles durch das gemeinsame Musiziererlebnis zu eigen sind, verkörpern für mich sehr stark den Aspekt des Freundeskreises um Schubert. Dagegen stellen sich die Sololieder wie Kommentare des einzelnen und oft auch einsamen Individuums dar. Themen wie die Nacht, Einsamkeit, Sehnsucht, aber auch Licht und Liebe verbinden beide Genres und dadurch entsteht in diesem Programm ein Dialog des Einzelnen mit der Gruppe.

Woher kommt der Titel „NACHTHELLE!“?

Zunächst ist dies der Titel des fünfstimmigen Schubertliedes nach dem Text von Johann Gabriel Seidl, den Schubert 1826 vertonte. Ein äußerst ausdrucksstarker Text, dessen Titel ja schon aus einem Widerspruch mit „Nacht“ und „Helle“ in sich besteht und so als Leitbild die Gegenüberstellung von Individuum und Gemeinschaft in dem Programm verdeutlicht. Der Text von Seidl stammt aus der Sammlung „Lieder der Nacht“, die er seinen Freunden widmet. So heißt es in dem Gedicht „Widmung, Meinen lieben Freunden“:

„Ja meine Freunde müßten auch so fühlen!“ —
Zuerst rief Euch die Seel’ - ich weih’ sie Euch:
Ich kenn’ Euch ja, —  Ihr müßtet auch so fühlen!”

Diese Seelenverbundenheit in den Gedichten hat wohl auch Schubert gespürt und das Lied „Nachthelle“ eben nicht als Sololied, sondern als Ensemble vertont. Den Text selbst hat Schubert eigenhändig im Schlusssatz nochmals verstärkt in dem er – wohl mit Erlaubnis des Dichters – Seidls Worte „Ich halt’ es länger nicht!“ umwandelt in „Die letzte Schranke bricht.“

Das Ausrufezeichen, das ich dem Lied-Titel für die Programmüberschrift „NACHTHELLE!" hinzugefügt habe, ist den Monaten der unfreiwilligen Isolation geschuldet, die die Pandemie verursacht hat. Das Programm ist mit dem ersten Lockdown in der Pandemie entstanden, hat sich dann weiterentwickelt und trägt sicherlich auch den Schatten dieser Zeit in sich.

Aber es ist kein Programm über die Dunkelheit, sondern eben über das Licht, das die Dunkelheit durchbricht. Vielleicht mein ganz persönlicher Hoffnungsschimmer in der oft trostlosen Zeit und schließlich auch eine Hommage an Freundschaft und Gemeinsamkeit in der Musik.

Der Initator: Prof. Markus Hadulla

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Machreich Artist Management GmbH